Kinderkurheim des Bundesbahnsozialwerks 4902 Bad Salzuflen
Verschickungsheime,  Verschickungsheime - Nordrhein-Westfalen

Kinderkurheim des Bundesbahnsozialwerks – 4902 Bad Salzuflen

Kinderkurheim des Bundesbahnsozialwerks,

Obernbergstraße 2

Telefon 2213

Träger: Deutsche Bundesbahn (Bundesbahn-Sozialwerk, Bezirksvorstand Essen)

Betriebskasse, KVB

Betten: 94

Aufnahme: Kn und M von 4-14, ganzjährig

Preis: DM 9,30

Ärztliche Behandlung

Indikation: Allgemeine Erholungsfürsorge

Aufrufe: 908

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13 Kommentare
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Ralf
Ralf
17. März 2023 13:16

Hallo in die Runde.

Anfang der 70’er Jahre durfte auch ich sechs Wochen in den Sommerferien im Haus Roseneck verbringen.
Auch wenn zu Beginn es etwas sehr befremdlich für mich war, kann ich nur positiv darüber berichten. Die Zugfahrt von Koblenz nach Bad Salzuflen “alleine” war das einzige Schlimme für mich. Doch hatte ich schnell Freunde und Betreuungspersonen gefunden, die mir steht zur Seite standen (immer freundlich) !
Für mich war es eine posotiv prägende Erinnerung meiner Kindheit, wobei auch die betreuenden Personen im Hause zählen. Ich fühlte mich umsorgt, mit ganz normalen Regeln, die ich bislang ( bei drei älteren Schwestern und ich als keiner umsorgter Prinz im Elternhaus ) nicht kannte und so erst lernen musste. Was soll ich sagen, es hat wohl Erfolg gehabt. Das Unterhaltungsprogramm war aus meiner Sicht auch super. Ausflüge ans Hermannsdenkmal und sonstige Sehenswürdigkeiten der Region, Wanderungen und nicht zuletzt Fußballspiele auf dem Bolzplatz und Touren ins Schwimmbad mit den anderen Kindern.
Ich erinnere mich noch sehr gut, als meine Mama vor Glück Tränen in den Augen hatte und mich nur am Aussehen wieder erkannt hatte. Meine Selbstsicherheit im Auftreten, meine Umgangsformen, Ordnung ( teilweise wieder verloren gegangen ) ist Beweis, dass es auch positive Reaktionen aus dieser Einrichtung gab. Ich bin meinen Eltern heute noch dankbar, mir das ermöglicht zu haben.
Für alle Vorredner tut es mir Leid, dass Ihr nichts gutes berichten könnt. Sorry, aber ich bin da anderer Meinung was so Einrichtungen betrifft und für viele junge Menschen, auch Kinder heutzutage wäre es eine lohnenswerte Alternative zum täglichen Einfluss von Handys, Computerspiele und Negativmedien. Als Ausbilder in meinem Beruf und mit engen Draht an Grund,-und weiterführende Schulen sehe ich immer mehr Probleme auf uns zukommen. Wir sehen was aktuell läuft, wenn wie z.B. nahe meiner Heimat “13 jährige Kinder” eine gleichaltrige Freundin gezielt ermorden. Leider schweife ich von dem Kern der Sache ab, aber es sind Fakten wenn Kinder, Heranwachsende Jugendliche mit ihren Eltern Hilfe brauchen. Daher bin und bleibe ich Befürworter für Kindererholungsheime ! P.S.: Falls jemand fragt, ob ich Kinder habe… Ja, zwei Teenies im pubertierenden Alter

Schöne Grüße
Ralf

Lisa
Lisa
15. Januar 2023 15:36

Meine Zwillingsschwester und ichwaren 1972 in den Sommerferien dort. Auch wir wurden schlecht behandelt. Wir durften, wenn Bettruhe im Saal war, nicht reden. Wenn ja, musste man die Nacht draußen im Gang stehen. Das Gleiche galt, wenn man ins Bett machte. Mir ist das vor lauter Angst passiert. Nie vorher und auch nie mehr nach dieser Zeit. Die totale Demütigung. Die Briefe unserer Mutter wurden kontrolliert und auch die, die wir geschrieben haben. Wir durften quasi nicht erzählen, wie furchtbar es dort zuging. Auch unsere eingegangenen Päckchen wurden einfach von den Schwestern an sich genommen und in den Schrank verstaut und an alle bei Bedarf verteilt. Außerdem wurden wir gezwungen, viel zu essen, sonst haben wir keine Getränke bekommen – und dass im Hochsommer. Nach 6 Wochen waren wir übergewichtig!, Der Aufenthalt dort war das Grauen! Ich habe später mehrfach Eltern abgeraten, ihre Kinder zu verschicken. Ohne meine Zwillingsschwester weiß ich nicht, wie ich das Ganze überstanden hätte. Ihr gehts genauso.

Darti
Reply to  Lisa
12. März 2023 23:52

Hallo Lisa,

dann ward´ ihr ja nur wenige Monate nach mir in dieser Hölle.
Auch erste Etage? Altbau? Mit 8 – 10 anderen Mädchen im Schlafsaal? Die “Spinte” standen im Erker zwischen den großen Schlafsälen.
Einmal wöchentlich zwangsweise “Lassie” im TV gucken. Einmal wöchentlich zwangsweise Schuhe putzen. Einmal wöchentlich Post vorgelesen bekommen. Ich war in einer Gruppe von 6 – 8-jährigen und konnte noch nicht Schreiben / Lesen. Ansonsten gab es keinen Kontakt nach Hause. 6 lange Wochen. Ich dachte, ich komm´nie wieder nach Hause………..

Christine
Reply to  Lisa
16. Februar 2023 21:53

Darf ich fragen wohin du verschickt wurdest?

Darti
14. Februar 2022 16:42

“Kinder-KZ” Haus Roseneck 14.02.2022

Mit nur 6 Jahren war ich 1972 für 6 Wochen im Kindererholungsheim „Haus Roseneck“ des Bundesbahn-Sozialwerks in Bad Salzuflen. Die Urkatastrophe meines Lebens! Heute kann ich dieses Heim nur als „Kinder-KZ“ bezeichnen. Die Parallelen zur Nazi-Zeit sind erschreckend: Eingesperrt hinter einem unüberwindlichen gusseisernen Zaun. 24 h unter Kontrolle und Beobachtung. Gedemütigt und entmenschlicht. Rationierte Lebensmittel. Solebäder und Höhensonne – für die es keine medizinische Indikation gab. Eine Eiseskälte von Seiten der „Schwestern“. Militärischer Ton. Drill und bedingungsloser Gehorsam. Psychische Gewalt, die sadistisch an uns ausgelebt wurde 24/7.

Bis heute kann ich bestimmte Situationen nicht ertragen. Flashbacks sind die Folge. Ansonsten habe ich das Erlebte “erfolgreich” verdrängt: Depressionen, Angstzustände, Colitis Ulcerosa sind heute meine täglichen Begleiter.

Das “Haus Roseneck” befand sich in der Trägerschaft des “Bundesbahn-Sozialwerkes”, also einer Sozialeinrichtung der Bundesbahn. Eigentümer der Bundesbahn war die BRD. Der Staat misshandelte also „seine“ Kinder! ! ! 

Michi
Reply to  Darti
19. Mai 2022 10:14

Bitte können Sie sich mit mir in Verbindung setzen? Ich fange an mich um meine Vergangenheit im Kurheim Roseneck zu informieren um eine Bearbeitung ingang zu setzen

Claudia von Nauman
Reply to  Darti
15. Februar 2022 08:41

Ich war ca. 1978 für 6 Wochen im “Haus Roseneck”, nachdem ich bereits mit 5 Jahren in Lindenberg im Allgäu 6 Wochen verbracht habe. Ich habe nur teilweise Erinnerungen und bin auf der Suche danach. Ich kann mich genauso an die Solebäder in der Badeanstalt erinnern, ebenso gab es kalte Duschen. Danach strenge Bettruhe. Briefe und Pakete wurden konfisziert und erst geprüft. Falls Süßigkeiten dabei waren, kamen diese weg und wurden teilweise unter allen Kindern geteilt. Es gab einen großen Schlafraum, Bett an Bett und es herrschte ein straffer Tagesablauf. Jungen und Mädchen waren in verschiedenen Gebäuden untergebracht. Wir mussten Lieder auswendig lernen und haben ein Tagebuch geführt, natürlich nur im Positiven. Ich kann es bis heute nicht verstehen und auch nicht verzeihen, warum man als Elternteil ein Kind für solange in fremde Obhut gibt!

Christine
Reply to  Claudia von Nauman
16. Februar 2023 22:01

Ich war entweder 1976 oder 1977 für 6 Wochen im Haus Roseneck. ich kannn mich auch noch an die Solebäder in den Metallbadenwannen erinnern. Vielleicht finde ich auf diesem Wege noch Leute die zu der Zeit auch dort waren. Mein Name ist Christine. Mein damaliger Nachname war Hammer. Ich hatte des öfteren ein Orange/blaues Kleid an.
Wenn sich jemand erinnert dann schreibt mir.

Darti
Reply to  Claudia von Nauman
15. Februar 2022 17:16

Hi Claudia,
trotz Allem: Gut, dass wir wenigstens nicht mehr allein sind mit unserem Schmerz.

In der Altbau-Villa war im Kellergeschoss die “Bäderabteilung”. Gefliest. Mehrere Badewannen in einem Raum. Eiskalt.
Im Erdgeschoss der Speisesaal, das Büro der Leiterin und ein riesiges Treppenhaus. Die Wandverkleidungen von Treppenhaus und Räumen waren halbhoch mit dunkler Paneele belegt. Im ersten Stock waren die Schlafsäle der Mädchen. 8 – 10 Mädchen in einem Raum. Unterm Dach das “Krankenzimmer”. Die Jungen waren im angrenzenden Flachdach-Bau untergebracht.
Es war die Hölle auf Erden ! ! !

Der Postkartenausschnitt ist original Propaganda-Lüge der Schwester. 1972. Vorderseite: Gebäudeansichten

Grundrisse und Ansichten des Altbaus sind hier zu finden: https://www.archive.nrw.de/archivsuche ; Suchbegriff: Haus Roseneck
Der Umbau zum “Kindererholungsheim” wurde 1941 von der Reichsbahndirektion Essen genehmigt. Ich sagte es doch: “Kinder-KZ”

Michi
Reply to  Darti
19. Mai 2022 10:16

Ich war 1978 ebenfalls im Kurheim Roseneck, ich würde mich über Kontaktaufnahme sehr freuen

Christine
Reply to  Michi
16. Februar 2023 22:05

Ich weiss nicht mehr genau wann ich da war. Entweder 1977 oder 1978. Würde ich ebenfalls über einen Kontakt freuen.

Darti
Reply to  Michi
8. September 2022 22:32

Können wir irgendwie in Kontakt kommen?
Darti

Darti
Reply to  Michi
20. Mai 2022 09:44

Moin Michi,

gerne kannst du mich per Mail erreichen.

Grüße
Darti