Norderney-in-Ostfriesland-Kinderkurheim-Ludgeristift
Verschickungsheime,  Verschickungsheime - Niedersachsen

Kinderkurheim Ludgeristift – 2982 Norderney

Kinderkurheim Ludgeristift

Moltkestraße

Telefon: 257

Träger: Verein Kinderhilfe «v; CV

Betten: 218

Aufnahme: Abwechselnd Knaben oder Mädchen von 5-14

Indikation: Chronische recid. Rachen- und Nasenkatarrhe, allergische Erkrankungen, Asthma bronchiale, chronische Erkrankungen der Atmungsorgane, Skrofulose und Blutarmut

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Petra Dcharper
Petra Dcharper
2. Januar 2023 19:58

Hallo
Als Kind war ich in diesem Heim Ich war 7 Jahre alt. Mein Vater gab mir für die Zugfahrt eine Motorradhelmtasche für meine Sachen Inclusive Proviant mit. eine Betreuung fragte mich nach der Tasche. Sie gefiel ihr wohl sehr gut Als ich erwiderte dass mein Vater zu einer Motoradgang gehörte und er eine alte Harley und einen 911 Turbo führ hatte ich dort die beste Zeit meines Lebens Täglich Süßigkeiten nie Ärger und die Karten die meine Familie mir schickte bekam ich täglich Andere nur Sonntags. Wenn ich heute drüber nachdenke dann fällt mir auf was es für eine Bude war. Als ich nach 6 Wochen heim kam war ich trotzdem froh. Nun ja Ich wünsche allen alles Gute dieser Welt

Sandra Reichert
16. November 2022 22:15

Ich war 1977 mit 7 Jahren hier.
Ich erinnere mich recht gut.
Das Meer habe ich zum ersten mal gesehen ; als Herner Kind. Muscheln hab ich gesammelt. Einmal kam ein Puppenspieler, daß wat toll. Sonntag ging es in die Kirche , fande ich auch schön. Eine Etziehetin wR sehr nett, und ein junges Mädchen spielte uns was auf der Blockflötd vor.
Der Schlafsaal war groß , eyea 10 Kinder schliefen dort. Einmal mùßte ich im Waschraum auf der Matte schlafen , weil ich mich mit einem Kind leise unterhalten habe. Ich erinnere mich an den barschen Ton im Speiseraum und an die Kinder die ab- oder zunehmen mußten. Viele Kinder weinten und hatten Heimweh. Bei mir ging es soweit.

Ulrich Buja
Ulrich Buja
28. August 2022 11:49

Oh ja, dieses Heim auf Norderney ist mir bekannt. Mit 6 Jahren wurde ich von Recklinghausen dorthin verschickt. Grauenhafte „Schwestern“ , schreckliches Essen, widerliche Meerwasser Badewannen, Entwürdigungen und Gewalt standen hier auf der Tagesordnung. Heutzutage würden diese Mitarbeiterinnen wohl bestraft werden. Wir kleinen Kinder hatten keine Chance der Gewalt und Willkür zu entkommen. Ich verstehe nicht, dass dieses Gebäude noch nicht abgerissen wurde.

Boehlke
Boehlke
Reply to  Ulrich Buja
14. Dezember 2022 22:29

Es war scheußlich und Schläge an der Tagesordnung…..Schwalbennest hieß die Abteilung und die brutalen „Tanten“ Renate und Hannelore

Jürgen Ranz
28. Oktober 2021 08:32

Mein Name ist Jürgen Ranz und ich bin 1954 geboren. Anfang der 60 Jahre wurde ich über das Gesundheitsamt Schwerte/Ruhr für mehrere Wochen nach Norderney geschickt. Ich wurde auf Grund meiner körperlichen Situation (Untergewicht) in eine sogenannte “Schongruppe” Jungen eingestuft. Das Untergewicht hing nicht mit zu wenig vorhandener Nahrung zusammen, ich habe einfach keinen Hunger verspürt. Wir waren mit ca. 6 oder 8 Kindern in einem Schlafraum und wir mussten jeden Mittag für ca. 2 Stunden “Schlafen”. Was natürlich keiner wollte, da wir alle bereits vom Mittagsschlaf entwöhnt waren. Ich meine mich zu erinnern, dass wir eine sehr junge Aufsichtsperson hatten. Wir machten lange Spaziergänge, jeder hatte seine eigene kleine Sandschaufel. Leider habe ich keinerlei Erinnerung mehr an die Essensaufnahme. Einmal mussten wir als Gruppe, gefühlt mehr als eine Stunde in einem Kellerraum sitzen um zum Strand zu gehen. Die Erziehungsmethode bestand darin, absolut ruhig und still zu sein. Immer wenn jemand von uns ein Geräusch von sich gab (z.B. Lachen) wurde die Wartezeit um 5 Minuten verlängert. Das Ergebnis: wir sind nicht zum Strand gegangen. Als schrecklich habe ich empfunden, dass alle Post (Eingang wie Ausgang) Kontrollgelesen wurde. Kollektiv wurden wir zu einem Andenkenverkäufer gebracht und wir “mussten” dort unser Taschengeld ausgeben.

Udo
Udo
Reply to  Jürgen Ranz
16. März 2023 18:04

Hallo Jürgen,

ich bin ebenfalls Baujahr 1954 und gebürtig aus Moers-Meerbeck. Gerade eben habe ich deinen Post gelesen, der mich sehr an meinen Aufenthalt auf Norderney erinnert. Ich war 1961 dort für 6 Wochen. An das Haus erinnere ich mich noch sehr gut. Wir hatten Schlafsäle und die Toiletten rochen sehr eigenartig und waren sehr kalt. Erinnern kann ich mich auch noch an Spaziergänge an den Strand, wo wir Muscheln suchten.

Gott sei Dank sind mir keine wirklich schlechten Erinnerungen geblieben. Vielleicht habe ich diese im Laufe des Lebens auch schon verdrängt 😉

Thomas Lautenschlag
Thomas Lautenschlag
Reply to  Jürgen Ranz
24. November 2021 00:59

Ich kam aus Dortmund und war im Sommer 1969 vor meiner Einschulung dort, wegen Essstörungen, wie es später hieß. Ich hatte enormes Heimweh und litt während des gesamten Aufenthalts an der angsteinflößenden Atmosphäre und den Ritualen. Die Beterei zu den Mahlzeiten, das Strammstehen und Händekontrollieren vor den Betten, die Gerüche des Ortes kann ich heute noch gut erinnern. Vor dem Essen gab es für jedes Kind einen Löffel Lebertran und geschmeckt hat mir dort so gut wie nichts. Das ganze Haus steckte voller schwarzer Pädagogik und überall lauerten Strafen für Regelverstöße. An den Souvenireinkauf (ein getrockneter Seestern, eine kleine Deko-Seerobbe und ein Leporello von Norderney) erinnere ich mich auch noch gut. Vom Schlafsaal des Ludgeristifts aus konnte man nachts das Leuchtturmlicht sehen und ich sehnte meinen Vater herbei, auf dass er mich abholen möge. Zu allem Überfluss bekamen während der sechs Wochen dort alle Kinder die Windpocken, die mit brauner Tinktur behandelt wurden, welche sich wiederum in der weißen Unterwäsche jener Zeit verewigte. Sehr verstörend empfand ich als Kind auch die zahlreichen Bunker in den Dünen… Ich kann mich nicht daran erinnern, dass in all der Zeit mal gelacht oder getobt worden wäre. Alles bestand aus Zucht und Ordnung. Furchtbar!

Martina
Martina
Reply to  Thomas Lautenschlag
10. März 2022 20:18

Jetzt bin ich mir sicher, dass es das Ludgeri-Haus war.
Komme aus Dortmund und wurde im Februar 1971 wegen meiner Neurodermitis – vor der Einschulung – 6 Wochen nach Norderney verschickt.
Beten, Kontrolle der Hände, Lebertran… und an die drei Souvenirs kann mich erinnern.
Schreckliches Essen, zur Strafe in Unterwäsche und nackten Füßen im Waschraum stehen – weil ich zur Mittagsruhe im Schlafraum gesprochen hatte.
Ich hatte auch dort Windpocken.
Gelacht/Gelächelt haben wir wahrscheinlich nur auf dem obligatorischen Foto.
Eine schreckliche Zeit.

sabineausrems
Reply to  Martina
29. November 2022 22:11

Hallo Martina, ich bin noch auf der Suche nach dem Heim. in dem ich 1967 oder 1968 gewesen bin. Ich erinnere mich an einen Schlafsaal, wir mussten uns immer auf die rechte Seite legen. 2 “Tanten” standen in den Türen, und passten auf, das wir uns nicht muckten. Ich erinnere mich an 2 Namen. Tante Carla (!!!) und Tante Bärbel(?) . Kannst du dich vielleicht an diese Namen erinnern.? Das Gebäude könnte es sein, und an die kleine Seerobbe erinnere ich mich auch. Liebe Grüße Sabine aus Remscheid.

Martina
Martina
Reply to  sabineausrems
29. November 2022 23:54

Liebe Sabine,
danke für dein Anschreiben. Du musst dann ein paar Jahre früher dort gewesen sein. Ich bin Jahrgang 1965 und bin mit 6 Jahren vor der Einschulung dort gewesen. Aber das System und die Tanten werden sicher die gleichen gewesen sein.
Mein Kopf ist ziemlich leer was die 6 Wochen angeht. Es gibt wirklich nur noch wenig Erinnerung.
Wie die Tanten hießen weiß ich auch leider nicht mehr.
Ich frage mich, ob es gut ist, dass ich alles vergessen oder verdrängt habe.
Aber klar ist, dass es eine traumatische Erfahrung war, auch wenn bei mir damals anscheinend ein Schutzmechanismus eingesetzt hat.
Ich würde mich gerne mit dir und mit anderen Heimkindern (die sich an die kleine Norderneyer Robbe erinnern 😉 weiter austauschen.

Liebe Grüße
Martina

Uwe
Uwe
27. Oktober 2021 21:37

Ich war hier ca 1973 für 7 Wochen. Ich bin Bj. 1963 komme aus Bochum